CDU Fraktion Wuppertal

Kita-Einrichtungsinformationen Inklusion Gemeinsamer Antrag der Fraktionen von CDU und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN vom 02.03.22

Sehr geehrter Herr van Bebber,

hiermit beantragen die Fraktionen von CDU und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zum Jugendhilfeausschuss am 22.03.2022, die Verwaltung möge folgende Punkte bis Beginn
des kommenden Kita-Jahres August 2022 umsetzen:

1) Auf den Internetseiten des Kindebetreuungsportals Wuppertal werden differenzierte
Informationen zur Barrierefreiheit und zum Angebot der inklusiven Betreuung von
Kindern ergänzt. Es wird schon auf der Startseite darauf hingewiesen. D.h. konkret,
es wird proaktiv darauf hingewiesen, dass eine inklusive Betreuung möglich ist und
dass die Eltern die Möglichkeit haben, vorab eine inklusionsspezifische Beratung
durch eine entsprechend qualifizierte Fachkraft aus der Stadtverwaltung oder wenn
nicht verfügbar, eine entsprechend qualifizierte Fachkraft bei einem externen,
kooperierenden Träger wahrzunehmen.
2) Die unter 1) genannte Möglichkeit der Beratung wird, sofern nicht bereits in
Vorbereitung und Umsetzung, innerhalb der Verwaltung eingerichtet und durch
Fachkräfte, die Erfahrung in der Betreuung von Kindern mit verschiedenen
Inklusionsbedarfen und ein ausreichendes Wissen über die Charakteristika und
Konzepte der Betreuungseinrichtungen in der Stadt haben, durchgeführt. Sollte
innerhalb der Verwaltung keine solche Fachkraft zur Verfügung stehen, erfolgt eine
entsprechende Kooperation mit einer externen Fachkraft. Im Rahmen der Beratung
werden die Eltern auf das inklusive Betreuungsangebot der städt. Kitas, aber auch
der Kitas freier Träger in ihrem Wohnumfeld hingewiesen und dabei unterstützt,
gemäß dem individuellen Bedarf des Kindes und der Eltern, eine befriedigende
Entscheidung bzgl. Kinderbetreuung zu treffen.
3) Das pädagogische Konzept der städt. Kitas wird angepasst und inhaltlich um
Charakteristika und konzeptionellen Informationen zur Betreuung von Kindern mit
(drohender) Behinderung ergänzt.
Begründung:
Seit einigen Monaten besteht für Wuppertaler Familien die Möglichkeit ihr Kind über das
Kinderbetreuungsportal Wuppertal für einen Betreuungsplatz in einer städtischen Kita
anzumelden. Wenn Kinder besonderen Förder- und Betreuungsbedarf haben oder eine
(drohende) Behinderung vorliegt, ist es wichtig vorab klären zu können, ob die jeweilige
Einrichtung die Bedürfnisse des Kindes decken kann. Familien haben einen Anspruch
darauf, ihr Kind wohnortnah betreuen lassen zu können und benötigen hierfür alle
notwendigen Informationen und ggf. Beratung, denn schließlich kennt der Träger seine
Einrichtungen und die pädagogischen sowie inklusionsbezogenen Konzepte dahinter am
besten. In der Fortschreibung des Handlungsprogramms zur Wuppertaler Inklusionspolitik
„Ein Wuppertal für alle 2020/2021“ sind die Punkte „Beratung von Eltern und Trägern über
inklusive Angebote in Tageseinrichtungen – Einrichtungen die inklusive Erziehung anbieten
werden besonders gekennzeichnet“ und „Beratungsstelle für Eltern über inklusive
Förderangebote – Zentrale Beratungsstelle für Eltern von Kindern mit besonderem
Förderbedarf“ (S. 37) enthalten. Beide Punkte sind in der Spalte „Umsetzung“ als „lang“,
also für die Umsetzung in den nächsten 5 Jahren gekennzeichnet. In der ursprünglichen
Formulierung dieses Handlungsprogramms 2013 wurde der Punkt der Beratung von Eltern
noch zur „mittelfristigen“ Umsetzung geplant. Mit dem Schritt der Digitalisierung des
Anmeldeverfahrens muss auch die Information über die Schaffung dieses
Beratungsangebotes erfolgen. Andernfalls erfolgt die Klärung entsprechender besonderer
Bedarfe bei Kindern, ggf. inklusive der bürokratischen Schritte, erst viel zu spät in der
Phase, in der sie sich eigentlich eingewöhnen und auf einen neuen Lebensabschnitt
einlassen sollen. Zudem finden das Wort „Inklusion“ und die damit verbundenen
Informationen bislang keinerlei Erwähnung im pädagogischen Konzept städtischer
Kinderbetreuungseinrichtungen. Eine entsprechende Überarbeitung des Konzepts ist
schlichtweg überfällig.

Mit freundlichen Grüßen
Marta Ulusoy Iris Theuermann Ingelore Ockel
Stadtverordnete Stadtverordnete Stadtverordnete