Konverter: CDU-Regionalratsfraktion machte sich im Emsland kundig
Die CDU-Fraktion im Regionalrat Düsseldorf macht sich vor der Entscheidung über den geplanten Knotenpunkt an der Strom-Autobahn Emden–Philippsburg ein genaues Bild. Nachdem die Politiker – unter ihnen der Wuppertaler CDU-Fraktionsvorsitzende Michael Müller und Fraktionsgeschäftsführer Patric Mertins – mögliche Standorte im Rhein-Kreis Neuss besichtigt hatten, sahen sie sich jetzt die Konverterstation des Netzbetreibers Amprion in Heede im niedersächsischen Emsland an. „Dort wird der Strom aus Windparks in der Nordsee ins Übertragungsnetz eingespeist. Diese technologischen Möglichkeiten einmal aus nächster Nähe zu betrachten, war ein weiterer Schritt auf dem Weg zu einer besonnenen Entscheidungsfindung“, so Michael Müller. Eines ist für die Christdemokraten klar: „Der Konverter muss dort gebaut werden, wo er möglichst wenig Nachteile für Mensch und Natur mit sich bringt“, betont Müller, der zugleich stellvertretender Vorsitzender seiner Fraktion im Regionalrat ist. Die für den Konverter zur Strom-Umwandlung erforderlichen Infrastrukturmaßnahmen hätten eine raumrelevante Größe, so dass eine geordnete regionalplanerische Steuerung unerlässlich sei, begründeten die CDU-Politiker ihr Bedürfnis nach umfassenden Informationen. „Wir unterstützen die Energiewende und bestreiten die Notwendigkeit des Netzausbaus zur Sicherung der Energieversorgung nicht“, erklärt der Wuppertaler CDU-Politiker. Bevor sich der Regionalrat mit einer möglichen Regionalplan-Änderung zur Ansiedlung eines Konverters befasst, kamen bei der CDU im Emsland Daten und Fakten auf den Tisch. Die neue Gleichstromverbindung heißt „Ultranet“. Rund 2000 Megawatt elektrische Leistung kann die 340 Kilometer lange Leitung übertragen. Dabei setzt Netzbetreiber Amprion auf eine innovative Technologie: Erstmals überträgt er Gleich- und Wechselstrom mit einer Spannung von 380 Kilovolt auf denselben Masten. Hintergrund des Vorhabens: Windräder an der Küste sowie in der Nord- und Ostsee erzeugen immer mehr Strom. Leistungsstarke Solarparks gibt es dagegen vor allem in Süddeutschland, wo jedoch mit dem Abschalten von Kernkraftwerken künftig ein Großteil der gesicherten, rund um die Uhr verfügbaren konventionellen Erzeugung wegfällt. Damit im Süden keine Versorgungsengpässe auftreten, muss der Strom aus dem Norden und Osten dorthin geleitet werden. Dieser Trend werde sich in Zukunft noch verstärken, so die Experten. Industrie oder Städte würden viel mehr Strom verbrauchen, als lokal erzeugt werden könne. Windräder und Photovoltaikanlagen lieferten aber nur Strom, wenn das Wetter stimme. „Das bedeutet noch mehr Stromtransport über weite Strecken. Dieser Herausforderung müssen wir uns nun stellen. Nur so können wir Versorgungslücken vermeiden“, waren sich die Teilnehmer der Gespräche im Emsland einig.